Das Hauptquartier Felsennest

Im Sommer 1939 befahlt Hitler alternativ zur Anlage Adlerhorst weitere Objekte ausfindig zu machen. Am 14. September 1939 schlug Dr. Fritz Todt vor, eine neue Befehlsstelle beim Dorf Rodert , 30 Kilometer südwestlich von Bonn, einzurichten. Aus der Zeit vor dem Krieg gab es dort einen Bunker und Flakstellungen mit Baracken, die im Rahmen des Westwalls 1938/39 von der OT gebaut worden waren. Die Bauarbeiten begannen im Oktober 1939. Arbeiteten zu dieser Zeit 200 Mann an der Anlage, wuchs der Personalbestand im November 1939 auf 400, im Dezember auf 600 und im Januar 1940 auf 700 Mann an. Am 6. Mai 1940 war das Felsennest fertig. Es war nach einer bewaldeten Bergkuppe benannt.

Verglichen mit dem Adlerhorst war Felsennest bescheiden. Gegen Erd- und Luftsicht gut getarnt und von einem Drahtzaun umgeben, lagen im Gelände verstreut einige Betonbunker für Hitler und seinen Stab. Den Mittelpunkt des Gefechtsstandes bildete eine auf einer Anhöhe errichtete kleine Holzbaracke, in welcher der Kartenraum und ein Schlafzimmer für den Generalstabsoffizier von General Jodl untergebracht waren. Die Baracke, in der die täglichen Lagebesprechungen stattfanden, war von Büschen umwachsen und gegen Luftansicht mit Tarnnetzen überzogen. Hitlers Quartier bestand aus einem kleinen Betonbunker, in dem sich ein Arbeitsraum, ein Schlafraum und zwei kleine Räume für seinen Diener Linge und für persönliche Adjutanten befanden, dazu Küche und Bad.

Hitlers Fahrt nach Felsennest fand unter strengster Geheimhaltung statt. Eine halbe Stunde nach seiner Ankunft am 10. Mai 1940 begann um 5.35 Uhr der deutsche Angriff gegen Frankreich.

Am 6. Juni 1940 verließ Hitler Felsennest und wechselte in sein neues FHQu Wolfsschlucht bei Bruly-de-Pesche, neun Kilometer nordwestlich Rocroi in Belgien.

Ab 31. Januar 1941 war die NSDAP für das Areal zuständig. Auf Wunsch Hitlers sollte eine nationale Gedenkstätte entstehen, um künftigen Generationen die Unüberwindbarkeit der Wehrmacht vor Augen zu führen. Deutsche Pioniere sprengten die Anlage oberhalb des Dorfes als sich im Frühling 1945 das V. US-Korps dem Dorf Rodert näherte. Die Holzbauten brannten ab. Durch spätere Straßenbaumaßnahmen ist das Gelände heute nicht mehr zu erkennen.(Quelle:Jerzy Szynkowski Hitlers Kriegsquartiere)

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